Eugenie Schwarzwald: Die Feuilletonistin

Eugenie Schwarzwald: Die Feuilletonistin

Neben ihrer Tätigkeiten als Reformpädagogin, Sozialarbeiterin und Netzwerkerin  war Eugenie Schwarzwald auch Verfasserin von über 300 Feuilletons, die in führenden Zeitungen und Zeitschriften erschienen sind.

Foto Eugenie Schwarzwald
Eugenie Schwarzwald 1872-1940

In der Zeit von 1908 bis 1938 erschienen die Artikel in mehr als 20 Zeitungen, darunter in der “Neuen Freien Presse”, im “Neuen Wiener Tagblatt”, in der “Vossischen Zeitung”, dem “Neuen Wiener Journal”, dem “Fremden-Blatt”, der “Wiener Allgemeinen Zeitung” und in der “Bühne”.

In dem von Robert Streibel im Löcker Verlag herausgegebenen Band “Das Vermächtnis der Eugenie” sind 80 dieser Artikel in chronologischer Reihenfolge abgedruckt.

“Diese Feuilletons sind ein Credo auf die Menschenliebe. Die kurzen Texte sind Minituren aus Wien, literarische Denkmäler für ihre Freunde und Bekannten und Berichte von ihren Reisen durch Europa.” (Zitat, Buchcover, Rückseite) . Mehr noch: einige der Feuilletons sind auch Lebenshilfe für den Alltag. Sie zeigen uns auch nach so langer Zeit noch den Glauben von Eugenie Schwarzwald an das Gute im Menschen, an die Erziehbarkeit des Menschen und die Macht der Literatur (vergl. Robert Streibel, Das Vermächtnis der Eugenie, S. 9) und ihre Weltoffenheit.

Die Auswahl in diesem Buch macht die große Bandbreite der Themen sichtbar. Es finden sich Artikel zum Thema Schule und Erziehung genauso wie Artikel über Sommerferien im Krieg, die Zukunft Wiens, die Delegation des Völkerbundes und eine Festrede auf die Republik. Daneben Artikel über die Bedeutung des Radios, die Salzburger Festspiele, den Lehrer Schönberg, den Redner Kokoschka, Dottoressa Montessori, Karin Michaelis, Marie Ebner-Eschenbach, Erich Kästner und George Bernhard Shaw. Aber auch nachdenkliche Beiträge wie der Kondolenzbrief, über Komplimente oder berührende wie jener zur Herzenshöflichkeit.

Ebenfalls in diesem Band abgedruckt findet sich ihr letzter Artikel, eine Buchbesprechung mit dem Titel “Hotel in Spanien”, erschienen am 11. März 1938 im Neuen Wiener Tagblatt, zu einem Zeitpunkt, in dem Eugenie Schwarzwald selbst schon nicht mehr in Wien sein konnte.

1938 von den Nationalsozialisten vertrieben, ist sie am 7. August 1940 in Zürich gestorben.

Trotzdem: Eugenie Schwarzwald lebt! – um den Titel der von Robert Streibel im Kammerhofmuseum in Bad Aussee gestalteten Ausstellung aufzugreifen. “Das Wirken dieser Frau hat Spuren hinterlassen, in der Literatur, in der Wissenschaft, in der Pädagogik und vor allem in hunderten SchülerInnen” (Robert Streibel, Das Vermächtnis der Eugenie, S. 13)

Robert Streibel (Hg.) Das Vermächtnis der Eugenie. Gesammelte Feuilletons von Eugenie Schwarzwald 1908-1938. Löcker Verlag, Wien 2017.

Foto des Buchcovers
Foto des Buchcovers

Link: http://www.loecker-verlag.at/

Siehe auch: weitere Beiträge zu Eugenie Schwarzwald:

http://www.diequerdenkerin.at/eugenie-schwarzwald/

http://www.diequerdenkerin.at/eugenie-schwarzwald-der-salon/

http://www.diequerdenkerin.at/eugenie-schwarzwald-sozialwerk/

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