Digitale Medien

Digitale Medien

Feministische Technologie-Politik

Die Beschäftigung mit digitalen Medien hat viele Facetten. Sie beginnt mit der Aneignung der erforderlichen Kompetenzen für den Umgang mit digitalen Medien und geht bis hin zur Mitgestaltung der Technologiepolitik.

Für die aktive Mitgestaltung der Technologiepolitik auf der Grundlage von feministischen Werten wie Gleichberechtigung, Vielfalt, Kreativität und Neugier und dem Streben nach Vielfalt, Fairness und Gleichberechtigung steht Superrr Lab, eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die 2019 von Elisa Lindinger und Julia Kloiber in Berlin gegründet wurde.

Dieser Organisation geht es darum, das Potenzial neuer Technologien für Gesellschaft und Vielfalt zu erforschen und zu entwickeln, gesellschaftliche Bedeutung und von Technologien und deren Folgen zu untersuchen, bestehende Denkmuster zu hinterfragen und Veränderungen in Richtung einer gerechten, nachhaltigen und sozialen Digitalisierung aktiv voranzutreiben.

Durch Fellowship-Programme werden Einzelpersonen unterstützt. Das „Risktakers Fellowship – Daring to shape new digital futures” ist ein Stipendienprogramm der Allianz-Stiftung und des Superrr Lab mit dem Ziel, zu erforschen, wie gerechte, vielfältige und inklusive Visionen der digitalen Zukunft aussehen könnten.

Als erste zivilgesellschaftliche Foresight-Organisation arbeitet Superrr Lab zusammen mit Politik, Zivilgesellschaft und anderen AkteurInnen an der Entwicklung und aktiven Gestaltung von wünschenswerten digitalen Perspektiven. Zum Aufbau einer inklusiven und vielfältigen digitalen Zukunft wurde gemeinsam mit dem Projekt “Ethik der Algorithmen” der Bertelsmann Stiftung und des Superrr Lab in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und der Allianz Kulturstiftung das New New Programm, ein europaweites Stipendienprogramm für die Entwicklung fortschrittlicher Zukunftsentwürfe im städtischen Bereich durchgeführt.

Durch die Entwicklung von feministischen Tech-Prinzipien hat Superrr Lab gemeinsam mit AktivistInnen, PädagogInnen, AutorInnen, TechnologInnen und DesignerInnen einen wesentlichen Beitrag zur Diskussion über zukünftige Entwicklungen geleistet. Dieses durch das Programm “Ungleichheiten reduzieren durch intersektionale Praxis” der Robert Bosch Stiftung geförderte Projekt versteht sich als erster Schritt zur Entwicklung einer feministischen Tech-Politik, dessen Ergebnisse politischen Entscheidungsträgern, gemeinnützigen Organisationen und anderen Akteuren zur Verfügung stehen.

Die 12 feministischen Tech-Prinzipien sind Leitlinien für die Gestaltung der Technologiepolitik und die Entwicklung von Technologien, die in eine Beschreibung des Status quo und der Erläuterung der Gründe für die Notwendigkeit des jeweiligen Grundsatz eingebettet sind sowie ein Beispiel für bewährte Praktiken von Menschen oder Organisationen, die bereits auf feministische Weise an dem Thema arbeiten, anführen.

Es handelt sich dabei um folgende 12 Prinzipien:

  1. Klimamaßnahmen und soziale Gerechtigkeit sind miteinander verknüpft
  2. Gerechtigkeit und Sichtbarkeit entlang der Lieferkette
  3. Erhalten, bewahren und teilen
  4. Heilung und Stärkung (Empowerment) statt Gewinnmaximierung und technischer Lösungen
  5. Zugangsmöglichkeiten, gerechte Teilhabe und Vertretung
  6. Kein Fortschritt um jeden Preis
  7. Benennen (der Schöpferinnen und Erfinderinnen), anerkennen und teilen
  8. Öffentlich finanzierte Software sollte frei zugänglich sein
  9. Die Schaffung von sicheren Räumen im Internet ist ein ständiger wechselseitiger Aushandlungsprozess
  10. Schaffung von Voraussetzungen für informierte Zustimmung nach Aufklärung (Schutz der Privatsphäre)
  11. Sie können Ihre (digitale) Identität selbst bestimmen
  12. Standardmäßig Schutz der Privatsphäre statt Fremdbestimmung/Überwachung (Selbstbestimmung darüber, wie, für welche Zwecke, wann und wie lange unsere Daten verwendet, weitergegeben und gespeichert werden). (Übersetzung aus dem Englischen von E.K./Deepl Translate)

Geht man davon aus, dass Digitalisierung weit mehr bedeutet als technische Entwicklung und die damit einhergehenden Veränderungen es dringend notwendig machen, über gesellschaftliche Fragen wie Gerechtigkeit, Solidarität, Teilhabe und Zugang Grundsatzdiskussionen zu führen, sind Aktivitäten wie die Erarbeitung der feministischen Tech-Prinzipien wichtige Meilensteine, die Grundlagen und Anregungen für weitere Diskussionen bieten.

Links:

Superrr Lab https://superrr.net/

Feministische Tech-Prinzipien: https://superrr.net/feministtech/

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