Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein in den Verträgen der Europäischen Union verankertes Grundrecht, die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern ist eine ihrer Aufgaben.

Der EU-Gleichstellungsstrategie 2020-2025 liegt die Vision zugrunde, in der Frauen und Männer in all ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit in allen Bereichen gleichberechtigt sind, ihre Teilhabe an der europäischen Gesellschaft gesichert ist und sie die gleichen Chancen haben. Die Gleichstellungsstrategie legt die wichtigsten Maßnahmen für die nächsten fünf Jahre fest und verpflichtet die Kommission, die Gleichstellungsperspektive in alle EU-Politikbereiche einzubeziehen.

Die Schwerpunkte werden in den Jahren 2020-2025 auf der Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt und Infragestellung von Geschlechterstereotypen, der Förderung der wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen und Gewährleistung der Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt, einschließlichdes gleichen Arbeitsentgelts und der Gewährleistung der Möglichkeit für Frauen und Männer, in allenWirtschaftsbereichen und im politischen Leben eine führende Rolle zu spielen und sich zu beteiligen, liegen.

Zur Messung der Fortschritte bei der Gleichstellung von Frauen und Männern wird vom Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen jedes Jahr für alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ein Gleichstellungsindex herausgegeben. Ziel ist die Feststellung, wie weit die Staaten vom Ziel der Geschlechtergleichstellung entfernt sind. Erhoben werden die sechs Kernbereiche Arbeit, Geld, Wissen, Zeit, Macht und Gesundheit. Im Gleichstellungsindex für das Jahr 2020 belegte Österreich mit 66, 5 Punkten den 13. Platz in der Europäischen Union. Dieser Wert liegt um 1,4 Prozentpunkte unter dem Durchschnittswert der gesamten Europäischen Union.

Die besten Ergebnisse sind den Bereichen Gesundheit (Zustand, Verhalten, Zugang) und Geld ( finanzielle Mittel, wirtschaftliche Situation) zu verzeichnen, der größten Verbesserungsbedarf im Hinblick auf Gleichstellung wurde in den Bereichen Macht (politisch, wirtschaftlich, sozial) und Zeit (Betreuungstätigkeiten, soziale Tätigkeiten) festgestellt. Im Bereich der Arbeit gibt es nach wie vor eine Trennung in unterschiedliche Ausbildungswege und in der Folge in Frauen- und Männerberufe. Aufgeholt haben Frauen im Bereich im Bereich der Universitätsabschlüsse.

Link: Europäisches Institut für Gleichstellungsfragen:https://eige.europa.eu/