Kafka

Kafka

Podcast, Dokumentation, Film

Franz Kafka (1883, Prag-1924, Klosterneuburg/Kierling bei Wien) war zu seinen Lebzeiten nur einem kleineren Kreis von Literaturinteressierten vor allem in Prag, der Stadt in der Kafka lebte und arbeitete, bekannt. Zu seinen Lebzeiten veröffentlichte er ab 1908 Prosatexte, dazu gehören Der Ausflug ins Gebirge, Das Urteil, Die Verwandlung, In der Strafkolonie. Seine Romanfragmente Der Prozess, Das Schloss und Der Verschollene wurden erst nach seinem Tod (und entgegen seiner Verfügung, sie zu vernichten) von Max Brod in den Jahren 1925-1927 herausgegeben und damit der Nachwelt erhalten.

In der Zeit des Nationalsozialismus gehörte Franz Kafka zu den verbotenen Autoren. Seine Werke wurden aus den Bibliotheken entfernt und bei den durch die Nationalsozialisten 1933 durchgeführten Bücherverbrennungen verbrannt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg ist er zu einem der bedeutendsten und meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache geworden.

Sich dem Werk dieses bedeutenden Literaten zu nähern, kann über verschiedene Wege erfolgen, direkt über das Werk selbst, seine Romane und Erzählungen, oder über seine Biografie, seine Briefe und Tagebücher.

Franz Kafka, 1917.
(https://commons.wikimedia.org/wiki/
File:Franz_Kafka_in_1917.jpg)

Anlässlich seines 100. Todestages ist viel über ihn geschrieben worden, es wurden Dokumentationen, Podcasts, Filme und Bücher über ihn veröffentlicht. Sie zeigen ein differenzierteres Bild von Kafka als das bisher gewohnte, die vielen Facetten eines Menschen, der weit mehr war als uns das klischeehafte Bild, das bisher von ihm gezeichnet wurde, vermittelt hat.

Jene Beiträge, die sich als Einstieg oder für eine weitere Beschäftigung mit Person und Werk Franz Kafkas aus meiner Sicht anbieten, möchte ich Ihnen nachfolgend vorstellen.

Podcast: Die Österreichische Franz Kafka Gesellschaft hat einen Podcast in 53 Folgen veröffentlicht. Jeder einzelne der sehr interessanten Beiträge ist hervorragend gestaltet. Die jeweils rund 5 Minuten dauernden Folgen zeichnen nicht nur die letzten Tage Franz Kafkas nach, sondern geben durch Rückblicke und Querverweise auch einen tieferen Einblick auf sein Leben, sein Wirken, seine Beziehungen zu Freunden, Frauen und Familie. Die Titel der einzelnen Beiträge verweisen auf die Inhalte, die jeweils schwerpunktmäßig behandelt werden und ermöglichen damit, einzelne Themen aus dem Podcast gezielt auszuwählen. https://www.franzkafka.at/podcast/

Dokumentation: aktuelle Dokumentation, basierend auf den neuesten Erkenntnissen zu Person und Werk Franz Kafkas und seiner Bedeutung auch für unsere Zeit: Kennen Sie Kafka? (veröffentlicht Mai 2024, 51:56 min) https://www.youtube.com/watch?v=V_RTdif9Wag&t=45s

Fernsehserie: Kafka. Fernsehserie in sechs Teilen von David Schalko (Regisseur) und Daniel Kehlmann (Drehbuch), basierend auf der Kafka-Biographie von Reiner Stach: https://on.orf.at/video/14219183/kafka-max-16 (verfügbar bis 24. September 2024 in der ORF TVThek)

Wikipedia: detaillierte Informationen zu Leben, Werk, Einflüssen und Wirkungsgeschichte: https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Kafka

Werke auf Projekt Gutenberg.de: Einige der Werke Franz Kafkas sowie seine Tagebücher 1910-1924 wurden im Projekt Gutenberg.de veröffentlicht und können dort kostenlos nachgelesen werden: https://www.projekt-gutenberg.org/autoren/namen/kafka.html

Hörbücher: auf YouTube gibt es eine Reihe von kostenlosen Hörbüchern mit Werken Franz Kafkas. Beispiele dafür sind: Bookstream Hörbücher: https://www.youtube.com/watch?v=ePng7wZN7mc&list=PLDNa5FAxGc9YVKFVYahzChE8bcCTDgu4L ; Ulrich Matthes, Die Verwandlung: https://www.youtube.com/watch?v=lLndNFadXN0

Briefe: Universität Wien, Briefe und Tagebücher 1900-1924 (Transkriptionen), nach Jahren geordnet, kostenlos zum Nachlesen https://homepage.univie.ac.at/werner.haas/

Kinofilm: Die Herrlichkeit des Lebens – Ein Film nach dem Roman von Michael Kumpfmüller über das letzte Lebensjahr Franz Kafkas und seine Beziehung zu Dora Diamant. Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=28zKYsi_e14

Alchimistengasse Nr. 22, Franz Kafkas “Schreibstube” 1916/1917. Foto: Elisabeth Kolbry

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