Landschaftsmalerei
Wege ins Freie. Von Waldmüller bis Schindler
Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert hatte verschiedene Zugänge und Sujets. Bis in die 1850er Jahre war die Natur Sehnsuchtsort, Kulisse für die Darstellung von “Naturschauspielen” und für den ländlichen Alltag. Ab 1860 reagierten die MalerInnen des österreichischen Stimmungsrealismus auf die Industrialisierung, die pompöse Malerei des Historismus und Einflüsse wie die Freilichtmalerei der Schule von Barbizon in Frankreich und der Münchner Schule.
Das Leopold Museum zeigt mit seiner rund 90 Exponate aus den eigenen Beständen umfassenden Schau einen Überblick über diese Entwicklung, von den realistischen Naturdarstellungen Rudolf von Alts, über Friedrich Gauermanns dramatische Wiedergabe von Gewitterstürmen und Ferdinand Georg Waldmüllers Darstellungen ländlicher Szenen bis hin zum Stimmungsimpressionismus mit Werken von Emil Jakob Schindler und Tina Blau.
In dieser Ausstellung werden auch insgesamt 11 Bilder von Malerinnen gezeigt. Eine besondere Würdigung erfährt Tina Blau, die herausragende Landschaftsmalerin ihrer Zeit, die mit sieben Bildern vertreten ist. Tina Blau war aber nicht nur eine herausragende Malerin, sondern auch als Lehrerin an der Schule des Münchner Künstlerinnenvereins (1889-1891) und an der Wiener Kunstschule für Frauen und Mädchen (1998-1915) in der Ausbildung der nächsten Künstlerinnengeneration tätig. Marie Egner ist mit drei Bildern und von Olga Wiesinger-Florian mit einem Bild vertreten.
Ein kleiner Teil der Ausstellung befasst sich mit der im 19.Jahrhundert entstehenden Fotografie, deren Auswirkungen, den gegenseitigen Einflüssen und auch dem Nutzen für MalerInnen. Die Wechselwirkungen zwischen Fotografie und Malerei sind wichtig für das Verständnis der Entwicklung der Malerei im ausgehenden 19. Jahrhundert. Denn die Fotografie machte es möglich, dass sich MalerInnen von der Abbildung der Natur hin zur Wiedergabe von Stimmungen orientierten.
Die Ausstellung “Der Weg ins Freie” zeigt nicht nur die vielfältige und höchst unterschiedliche Beschäftigung von MalerInnen mit der Natur, die wunderschönen Landschaftsbilder regen auch zu einer Auseinandersetzung mit Fragen der Erhaltung von Natur und Umwelt im 21. Jahrhundert an.
Die Ausstellung ist noch bis 28. April 2019 zu sehen!
Adresse:
Leopold Museum im MuseumsQuartierWien
Öffnungszeiten:
täglich außer Dienstag 10.00-18.00 Uhr, Donnerstag bis 21.00 Uhr