Lockdown-Studie

Lockdown-Studie

Dieser Artikel, in dem die Ergebnisse einer wissenschaftlichen Studie vorgestellt werden, soll ein Beitrag zu einer differenzierten Diskussion und fundierten Beschäftigung mit der Maßnahme des Lockdowns (d.h. Ausgangsbeschränkungen, Home-Office, Home-Schooling und Geschäftsschließungen) sein.

Die National Library of Medicine/National Center for Biotechnology Information (USA) hat am 5. Jänner 2021 einen Artikel veröffentlicht, in dem vier Wissenschaftlern der Stanford Universität, Jay Bhattacharya, John Ionnanidis, Eran Bendavid und Christoher Oh, die Ergebnisse ihrer Studie zum Thema “Assessing Mandatory Stay-at-Home and Business Closure Effects on the Spread of Covid-19” vorstellen.

In dieser Studie geht es um die um eine Beurteilung der getroffenen Maßnahmen im Hinblick auf ihre Wirksamkeit zur Verhinderung der Verbreitung des Corona-Virus im Frühjahr 2020.

Untersucht wurden dafür Daten aus England, Frankreich, Deutschland Spanien, Italien, den Niederlanden, Spanien und den USA, die alle eine Politik des Lockdowns mit restriktiven Maßnahmen verfolgten, und Daten aus Schweden und Südkorea, die eine weniger restriktive Vorgangsweise gewählt hatten.

Das Ergebnis der Studie zeigt folgendes:

  1. Alle Maßnahmen (sowohl die restriktiven als auch die weniger restriktiven) hatten in 9 von 10 Ländern eine signifikante Reduktion der Fallzahlen zur Folge (einzige Ausnahme war Spanien, wo keine Reduktion der Fallzahlen festgestellt werden konnte).
  2. Die Wissenschaftler konnten in jenen Ländern, die restriktive Maßnahmen (Lockdown) gegen die Ausbreitung des Corona-Virus einsetzten, keinen höheren Effekt gegenüber den weniger restriktiven Maßnahmen in Schweden und Südkorea feststellen.
  3. Die Schlussfolgerung der Wissenschaftler ist, dass auch dann, wenn kleine Effekte zu berücksichtigen sind, keine signifikanten Vorteile durch restriktive Maßnahmen wie den harten Lockdown festgestellt werden konnten und die Reduktion der Ansteckungen mit weniger restriktiven Maßnahmen ebenfalls hätte erreicht werden können.
  4. In der Studie stellen sie fest, dass auch bei der Berücksichtigung kleiner Vorteile des Lockdowns diese die zahlreichen negativen Auswirkungen dieser Maßnahmen nicht aufwiegen und in Zukunft daher zielgerichtetere Einflussnahmen des Gesundheitswesens zur Reduzierung der Ansteckungsgefahr zur Verhinderung von Schäden durch stark restriktive Maßnahmen wichtig sein werden.

Die Zusammenfassung der Studienergebnisse in englischer Sprache finden sie unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33400268/

Den Artikel über die Ergebnisse der Studie “Assessing Mandatory Stay-at-Home and Business Closure Effects on the Spread of Covid-19” in englischer Sprache finden Sie als pdf-Datei unter: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/eci.13484

Den Hinweis auf diese Studie verdanke ich einem von Raphael Bonelli, einem österreichischen Neurowissenschaftler, Psychiater und Psychotherapeuten, auf YouTube unter dem Titel “Wissenschaft widerlegt den Nutzen vom Lockdown” veröffentlichten Beitrag: https://www.youtube.com/watch?v=l866wsIs9N8

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