Malerei verbindet: Faistauer, Schiele, Harta & Co

Malerei verbindet: Faistauer, Schiele, Harta & Co

Freundschaftliche und künstlerische Netzwerke

Mit der Sonderausstellung „Faistauer, Schiele, Harta & Co. Malerei verbindet“ zeigt das Salzburg Museum Neue Residenz in Kooperation mit der Österreichischen Galerie Belvedere einen mit großen Sachkenntnissen und viel Einfühlungsvermögen gestalteten Überblick über die künstlerische Entwicklung abseits des konservativen Kunstbetriebs in den Jahren 1906 bis 1921.

Egon Schiele (1890–1918), Sonnenblumen I, 1911, Öl auf Leinwand, © Belvedere, Wien, Foto Johannes Stoll

Im Fokus stehen die freundschaftlichen und künstlerischen Beziehungen und Netzwerke, ihr Einfluss auf das Schaffen und ihre Bedeutung für die Entwicklung der KünsterInnen, die anhand von herausragenden Gemälden und Grafiken, persönlichen Briefen und Fotografien präsentiert werden.

Bemerkenswert ist, dass diese Ausstellung in mehrere Themenbereiche gegliedert ist, die einen außerordentlich interessanten inhaltlichen Zugang bieten. Es sind dies die Themenbereiche Das Umfeld – Landschaft und Reisen, Das Provbate – Frauen und Familie, Die Natur – Blumen und Stillleben, Die Freunde – Künstler und Mäzene, Die Gruppe – Der Wassermann.

Den Zeitrahmen für diese Ausstellung bilden die Jahre 1906 und 1921. 1906 lernte Egon Schiele an der Akademie der Bildenden Künste Anton Faistauer kennen. Ihre Ablehnung der konservativen Einstellung ihres Professors führte zum Abbruch ihres Studiums an der Akademie. Bereits kurz darauf gründete Egon Schiele die KÜnstlervereinigung „Neukunstgruppe“, der Anton Faistauer, Anton Peschka und Franz Wiegele angehörten. Schon mit ihrer ersten Ausstellung könnten sie die Aufmerksamkeit der Wiener Kunstszene auf sich ziehen. Basler schlossen sich weitere Künstler, wie Felix Albrecht Harta, Anton Kolig, Oskar Kokoschka und Robin Christian Andersen dieser Künstlergruppe an.

Elfriede Mayer (1883–1946), Stillleben mit Blumenstock und Kostümpuppe, 1915–1925, Öl auf Leinwand, © Salzburg Museum

Den zeitlichen und inhaltlichen Endpunkt der Ausstellung bildet das Jahr 1921, in dem die dritte und letzte Ausstellung der Neuen Vereinigung bildender Künstler in Salzburg „Der Wassermann“ stattfand. Gegründet 1919 von Felix Harta, wird im Jahr 2019 der 100. Jahrestag der Gründung begangen. Mit den Ausstellungen in den Jahren 1919, 1920 und 1921 gelang es Harta und Anton Faistauer, Werke europäischer und nationaler KünstlerInnen nach Salzburg zu bringen. Darunter befanden sich Werke von Claude Monet, Paul Cézanne, Gustav Klimt, Oskar Kokoschka, Gustave Corbet, Paul Gaugin, George Grosz, Alfred Kubin, Käthe Kollwitz, Erst Barlach und Egon Schiele, der in allen Ausstellungen posthum vertreten war, aber auch Werke der in Salzburg lebenden Künstlerinnen wie Elfriede Mayer, Emma Schlangenhausen und Helene von Taussig.

Die Gliederung der hervorragend gestalteten Ausstellung und die damit verbundene exquisite Auswahl der Exponate gibt den BetrachterInnen einen Überblick über die Kunst dieser Zeit, ihre Entwicklungen und einen Einblick über die Netzwerke von KünstlerInnen und Mäzenen.

Zur Ausstellung wird im August ein Katalog erschienen, der eine vertiefende Beschäftigung mit diesen Themenbereichen ermöglicht.

Die Ausstellung ist noch bis 13. Oktober 2019 in Salzburg zu sehen!

Adresse:

Salzburg Museum Neue Residenz, Mozartplatz 1, 5020 Salzburg http://www.salzburgmuseum.at

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag 9.00-17.00 Uhr

Juli und August: Montag bis Sonntag 9.00-17.00 Uhr

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