Nein, Danke!

Zur Diskussion um gendergerechte Sprache wollte ich eigentlich keinen Beitrag mehr schreiben. Da die Diskussion aber immer noch und immer wieder mit Vehemenz geführt wird, noch einmal kurz zusammengefasst die wichtigsten Punkte:

Worum geht es eigentlich? Ziel ist, die Gleichstellung der Geschlechter in geschriebener und gesprochener Sprache zum Ausdruck zu bringen. Es geht darum, alle anzusprechen und dadurch sichtbar zu machen. Erst wenn durch Sprache Sichtbarkeit so hergestellt wird, dass Frauen und Männer immer gleichermaßen wahrgenommen werden und sich angesprochen fühlen, ist das Ziel erreicht.

Auf welcher Grundlage? In der Charta der Grundrechte der Europäischen Union ist die Gleichstellung der Geschlechter verankert. Im Vertag von Lissabon wurde im Jahr 2011 die Gleichheit von Frauen und Männern als gemeinsamer Wert der Europäischen Union festgelegt. In Österreich haben sich Bund, Länder und Gemeinden gemäß Art 7 Abs. 2 des österreichischen Bundesverfassungsgesetzes zur tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern verpflichtet.

Wozu? Frauen sind mehr als 50 % der Bevölkerung. Die Verwendung von ausschließlich der männlichen Form verleugnet den zentralen Beitrag und die wesentlichen Leistungen von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen. Frauen wollen im Prinzip nichts anderes, als nicht mehr vergessen oder nur gnadenhalber mitgemeint werden. Denn “mitgemeint” bedeutet, nicht wahrgenommen zu werden und dass eine Erwähnung im wahrsten Sinne des Wortes nicht der Rede Wert ist.

Wenn die Frage der gendergerechten Sprache wirklich so unbedeutend und sinnlos wäre wie viele vorgeben, warum dann immer wieder diese vehemente Ablehnung, dieser Spott und Hohn?

Die Autorin und Satirikerin Sarah Bosetti hat mit unglaublicher Treffsicherheit und präziser Sprache in einem blitzgescheiten Text diese Diskussion zusammengefasst. Mit dem Vortrag des Textes “Wie gefährlich ist gendern?” bringt Sie es in 3:38 Minuten haarscharf auf den Punkt: https://www.youtube.com/watch?v=CcbwrTXquLY