zum 500. Todestag

Raffael war neben der Leonardo da Vinci und Michelangelo einer der bedeutendsten Künstler der Hochrenaissance in Italien, jenes Zeitraums, der von der Kunstgeschichte von 1490 bis 1527 festgelegt wurde.

Wer war dieser Mann, der die Malerei seiner Zeit revolutionierte und dessen Bedeutung als Künstler auch 500 Jahre nach seinem Tod ungebrochen ist?

Raffello Santi wurde 1583 in Urbino geboren. Sein Vater war zu dieser Zeit Hofmaler der Herzöge von Urbino mit einer eigenen Werkstatt. Der Hof von Urbino war um 1500 einer der bedeutendsten Kunststätten Italiens. Dies ermöglichte Raffel bereits in sehr jungen Jahren, die Werke bedeutender Künstler kennen zu lernen. Raffael erhielt eine humanistische Erziehung, seine Begabung wurde bereits früh von seinem Vater gefördert. In der Werkstatt seines Vaters erhielt er auch seine erste Ausbildung. Als dieser 1594 starb, setzte Raffael seine Ausbildung in Perugia bei Pietro Perugino fort. Bereits im Jahr 1500 wurde er “Magister” genannt und als unabhängiger Meister tätig.

An dieser Stelle sei auch noch etwas zu den Begrifflichkeiten “Werkstatt” und Meister gesagt. Die Malerei zählte vom Altertum bis zur Renaissance zu den damals so genannten “mechanischen” Künsten, den artes mechanicae, zum Handwerk. Im Gegensatz dazu standen die sieben freien Künste, die artes liberales, zu der die Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie gehörten. Die Künstler hatten daher den Status von Handwerkern, die Meisterbetriebe mit Gesellen, in denen sie Lehrlinge ausbildeten, hatten und mit anderen Handwerkern gemeinsam in Zünften organisiert und Zunftordnungen unterworfen waren. Erst in der Hochrenaissance und vor allem in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts hat sich die Auffassung von Kunst und damit die Stellung des Künstlers durch die Gründung von Akademien grundlegend verändert.

In den Jahren 1500 bis 1508 arbeitete Raffael in Florenz und Perugia an Auftragswerken. In Florenz hatte er auch Gelegenheit, die Werke des großen Meisters der Frührenaissance, Masaccio, und die seiner Zeitgenossen, Fra Bartolomeo, Leonardo da Vinci und Michelangelo, eingehend zu studieren und von ihnen zu lernen. In Florenz machte er sich als Portraitmaler und Maler von Madonnen einen Namen und war bereits mit 25 Jahren einer der bedeutendsten Künstler Italiens.

Als er 1508 von Papst Julius II, wahrscheinlich auf Vorschlag des Architekten und ersten Baumeisters des Petersdoms, Donato Bramante, mit der Ausgestaltung der päpstlichen Gemächer (Stanzen) beauftragt wurde, schuf er mit den monumentalen Wandgemälden Meisterwerke der Hochrenaissance. In Rom gründete er 1512 seine eigene Werkstätte mit mehreren Schülern und Assistenten.

Seine eingehende Vorbereitung und detaillierte Ausarbeitung der Entwürfe, die Gestaltung des Bildaufbaus und seine Überlegungen zur Vermittlung des Inhalts seiner Werke waren neu und richtungsweisend. Mit den in Rom entstandenen Portraits setzte er zudem neue Maßstäbe für die Porträtmalerei.

Weniger bekannt ist, dass er in Rom auch die Entwürfe für die Tapisserien für die Sixtinische Kapelle machte, die umgesetzt wurden. Nach dem Tod von Bramante im Jahr 1514 wurde Raffael als zum Aufseher über die Antiken und zum Architekten und Bauleiter für den Petersdom bestellt. Dies führte zu einer vertieften Beschäftigung mit Architektur, von der bis heute Entwurfszeichnungen auch für weltliche Gebäude Zeugnis ablegen.

Raffael ist am 6. April 1520 mit 37 Jahren in Rom verstorben und wurde im Pantheon ( Kirche Santa Maria ad Martyres) in einem antiken Sarkophag bestattet.

Da derzeit eine Betrachtung von Werken Raffaels in Museen nicht möglich ist, bieten nachstehende Links die Gelegenheit, sich seine Werke online anzusehen:

Links:

Web Gallery of Art: https://www.wga.hu/html_m/r/raphael/index.html

Raphael: A Collection of 168 Paintings: https://www.youtube.com/watch?v=dT_zkelu3gI&pbjreload=10

Raphael Paintings (1483-1520) – A collection of paintings & drawings Silent Slideshow: https://www.youtube.com/watch?v=dQegNNAsTi0