“Freiheit ist immer die Freiheit des anders Denkenden”

Rosa Luxemburg, geboren in Zamość im von Russland kontrollierten Teil Polens, besuchte ab 1884 das Zweite Frauengymnasium in Warschau und maturierte dort 1888. Bereits während ihrer Schulzeit begann sie sich in der verbotenen marxistischen Gruppe “Proletariat” politisch zu engagieren.

1888 musste sie aufgrund dieses politischen Engagements in die Schweiz fliehen. Dort studierte sie ab Oktober 1889 an der Universität Zürich und promovierte 1897 über die industrielle Entwicklung in Polen. Schon 1893 war sie Gründungsmitglied der “Sozialdemokratie des Königreiches Polen”, war die führende Theoretikerin, Chefredakteurin der Parteizeitschrift und trug wesentlich zur Etablierung dieser Partei bei.

Nach Abschluss ihres Studiums ging sie nach Berlin, um sich verstärkt für den von Deutschland besetzten Teil Polens einsetzen zu können, und trat in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein. 1903 wurde sie Mitglied im Internationalen Sozialistischen Bureau. Ab 1907 lehrte sie als Dozentin für Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie, später auch für die Geschichte des Sozialismus, an der SPD-Parteiakademie in Berlin.

Das politische Leben von Rosa Luxemburg war geprägt von ihrem kritischen Marxismus, ihrem Kampf gegen Nationalismus, Kolonialismus und für einen proletarischen Internationalismus, ihrem schon frühzeitig begonnenen Einsatz für ein gemeinsames Auftreten der europäischen Arbeiterparteien gegen den Krieg und vor allem auch von der heftigen Auseinandersetzung mit dem Revisionismus in der SPD.

Die Revisionisten in der SPD verfolgten das Ziel der Verbesserung der Lebensbedingungen der ArbeiterInnen durch schrittweise Reformen im bestehenden staatlichen Rahmen, während Rosa Luxemburg für den Sturz der Wirtschaftsordnung des Kapitalismus und die Monarchien in Europa, die Verstaatlichung der Produktionsmittel, die Bildung von Genossenschaften, die Trennung von Kirche und Staat und eine Kostenlose (humanistische) Schulbildung für alle eintrat.

Nach Beginn des Ersten Weltkriegs gründete sie 1914 die Gruppe “Internationale”, aus der der Spartakusbund hervorging, der wieder die Basis für die 1919 gegründete Kommunistische Partei Deutschlands war.

Rosa Luxemburg wurde aufgrund ihrer politischen Tätigkeit am 15. Jänner 1919 in Berlin ermordet.

Hauptwerke:

Rosa Luxemburgs schriftliches Gesamtwerk umfasst 7 Bände.

Die Akkumulation des Kapitals. Berlin 1913

Massenstreik, Partei und Gewerkschaften. Hamburg 1906

Die industrielle Entwicklung Polens. Leipzig 1898